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Fußball

Dritter Platz für Caritas Kickers bei Landesmeisterschaft NRW

Dritter Platz für Caritas Kickers bei Landesmeisterschaft NRW
1. und 2. Mannschaft beim Endrunden-Turnier in Kamen vertreten

(Text: Dirk Ströter)

Martin Steinmann hat alles gegeben: sein linker Fußballschuh ist völlig zerfetzt und fliegt in die Mülltonne. Zuvor hat er beide Tore für sein Team der MSV Moers Caritas Kickers zum 2:0-Sieg über SC Hohenlind-Köln geschossen. Das war leider auch der einzige Sieg der ersten Mannschaft unserer Kickers im Endrunden-Turnier des Behinderten-Sportverbandes NRW (BSNW) in Kamen. "Hätten sich unsere Spieler heute so zerrissen wie dieser Schuh, wären wir jetzt Landesmeister NRW", sagt Trainer Michael Lehmkuhl. So hat es am Ende dank des Sieges über Köln noch zu Platz 3 gereicht. Das war nach einem zähen Turnierverlauf bei sehr schlechtem Wetter nicht mehr zu erwarten gewesen.
Direkt im ersten Spiel des Tages verschenkte man beim 0:0 gegen Unna den Sieg. "Wir haben die besten Chancen nicht reingemacht", beklagt Kapitän Dennis Wiedemann. Im zweiten Spiel unterlag man überraschend dem späteren Landesmeister Lebenshilfe Bocholt 0:1. In der Vorrunde gab es noch zwei klare Moerser Siege gegen Bocholt.
Es folgte ein 1:1 auf Augenhöhe gegen Freckenhorst. Wieder traf Steinmann für die Kickers.
Mit dem 0:0 gegen VSR Willich war klar, das die Meisterschaft in diesem Jahr kein Thema mehr ist.
"Wir sind hier ohne drei Leistungsträger angereist, darunter fehlte auch unser Stammtorhüter. Aber das darf nicht als Entschuldigung gelten. In allen Spielen waren wir mindestens gleichwertig", stellt Torwarttrainer Holger Klust fest und sieht auch das Hauptproblem in der dürftige Chancenauswertung.
Umso größer war dann die Freude, dass es in der Endabrechnung doch der 3. Platz wurde. In Bestbesetzung sind die MSV Moers Caritas Kickers im nächsten Jahr bestimmt ein heißer Favorit auf den Titel in der Regionalliga 2.

Die BSNW-Meisterschaft in der Regionalliga 3 wurde parallel in der benachbarten Sporthalle ausgetragen. So behielt unsere zweite Mannschaft hier zumindest trockene Schuhe, während draußen alle Team im Dauerregen standen. Aber die Caritas Kickers 2 hatten als Nachrücker und Außenseiter hier einen erwartet schweren Stand.
Die Moral stimmte: die Jungs um Kapitän Marcel Hoffmann ließen niemals den Mut sinken und trotzten ihren Gegnern großen Respekt ab.
Gegen Borken (0:2) und dem späteren Sieger Lemgo (0:3) war man ohne Chance. "Lemgo war die beste Mannschaft. Aber das Verhalten ihres Trainers war schon unfair ", kritisiert Verteidiger Robert Simonji. Und meint damit das Ignorieren der 3:0-Regel durch die Lemgoer: diese Fairplay-Absprache im BSNW besagt, dass beim Stande von 3:0 das führende Team einen Spieler ersatzlos vom Feld nimmt, um den unterlegenen Gegner nicht zu demütigen.
Die tapfere Defensive um Hoffmann, Simonji, André und Wilhem Fokken, Habib Osman und Torhüter Uwe Trompetter hielt jeweils gegen Rurtal Werkstätten Düren und Hohenlind-Köln 3 ein bejubeltes 0:0. Das goldene und einzige MSV-Tor des Tages erzielte Kevin Sommer beim 1:2 gegen Lebenshilfe Minden. "Ich bin gerannt bis zum Umfallen und hab Alarm gemacht, aber mehr war als einzige Spitze nicht drin", sagt der kampfstarke Stürmer. Sein Sturmpartner Yannic Hildebrand half in der Abwehr aus und erzielte postwendend ein Eigentor.
In der Abschlußtabelle stand Rang sechs zu Buche.
"Gegen starke Teams zu verlieren ist keine Schande, solange der Einsatz stimmt. Unsere Mannschaft hat immer mutig ihr Bestes gegeben und verdient großes Lob für die Leistung!", verkündet der Sportliche Leiter Dirk Ströter stolz. "Wer hier lernt mit Niederlagen umzugehen, lernt auch viel für's Leben."
So gewinnt jeder auf seine Art und nimmt wertvolle Erfahrungen mit nach Hause.
Zur Siegerehrung kam auch endlich die Sonne raus. Der Bundestrainer der Nationalmannschaft für Menschen mit einer geistigen Behinderung, Ulli Olesch, bedankte sich bei allen Teilnehmern für ihr Engagement und verteilte Pokale und Medaillen.
Die MSV Moers Caritas Kickers verabschiedeten sich mit dem Vorsatz, in 2013 wieder dabei zu sein – mit unverwüstlicher Moral und intakten Fußballschuhen.

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